Landwirtschaftsschule Traunstein legt Obstanger an

Die Gruppe Studierender steht vor dem frisch gepflanzten Obstbaum.

Obstanger sind charakteristische Elemente unseres Landschaftsbildes und Hotspots der biologischen Vielfalt: über 5.000 Pflanzen- und Tierarten wurden auf Streuobstwiesen schon nachgewiesen. Daher gibt verstärkt Bemühungen, den Rückgang der Obstanger aufzuhalten und wieder neue anzulegen. Auf Landesebene erfuhr dies durch Streuobstpakt einen Schub: Ziel ist es, bis 2035 im Freistaat 1 Million neue Obstbäume zu pflanzen.

In diesem Sinne legten 22 Studierende der Landwirtschaftsschule Traunstein mit Lehrerin und Wildlebensraumberaterin Regina Bernhart ganz praktisch Hand an: auf dem Milchviehbetrieb der Familie Utz in Fachendorf (Gemeinde Schnaitsee) wurden 15 Obstbäume gepflanzt, der überwiegende Teil davon auf der Milchvieh-Weide.

Sie dienen einerseits der Ergänzung des Obstangers, der inzwischen altersbedingt Lücken aufweist. Andererseits wird die Weide optisch gegliedert und die Bäume bilden in einigen Jahren begehrten Schatten für das Vieh.

Landschaftspflegeverband unterstützt

Die Familie Utz erhält von den Bäumen in 10 bis 15 Jahren gesundes, ungespritztes Obst, alter Sorten. Dort stehen z. B. künftig Apfelbäume der Sorten Gravensteiner, Grüner Winterstettiner und Krügers Dickstiel sowie eine Schweizer Wasserbirne und Ontariopflaume. Behilflich bei der Sortenwahl war Carsten Voigt vom Landschaftspflegeverband Traunstein (LPV). Der LPV sorgt auch dafür, dass die Bäume samt Wühlmauskorb, Verbissschutzmanschette und Weideschutz kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Möglich macht dies eine 90-prozentige Förderung über die Bayerische Landschaftspflegerichtlinie. Die verbleibenden 10 % der Kosten trägt der LPV.

Studierende stehen um einen frisch gepflanzeten Baum.

Zoombild vorhanden

Auslichtungsschnitt

Neben den geförderten Obstbaumpflanzungen bietet der LPV auch einen Auslichtungsschnitt bei alten Obstbäumen an. Damit sollen die Bruchgefahr vermindert und die Bäume möglichst lange erhalten werden. Um den Erlös bei der Abgabe von Obst an die regionalen Keltereien zu erhöhen, ermöglicht der LPV eine Biozertifizierung für Streuobstwiesen. Die Studierenden der Landwirtschaftsschule lernten an diesem Praxistag das Pflanzen von Obstbäumen einschließlich Beweidungsschutz aus vier Eichenpfählen mit Latten, damit das Vieh die Bäume nicht umdrückt. Zum Dank für die geleistete Arbeit spendierte Familie Utz allen Beteiligten eine Brotzeit.

Gruppenbild der Studierenden vor frisch gepflanzem Obstbaum.

Studierende schlagen die Holzpfosten als Befestigung für die Obstbäume ein.

Studierende beim eingraben der Pflanzwurzeln.

Ansprechpartner

Regina Bernhart
AELF Traunstein
Schnepfenluckstraße 10
83278 Traunstein
Telefon: 0861 7098-8135
E-Mail: poststelle@aelf-ts.bayern.de

Carsten Voigt
LPV Traunstein
Tel.: 0861 58 393
E-Mail: voigt.lpv@traunstein.bayern