Auf den Spuren von Robin Hood
Walderlebnisspiele des AELF mit fast 2500 Kindern

Mann als Sheriff verkleidet mit mehreren Kindern im WaldZoombild vorhanden

Auch der Sheriff darf in der Geschichte von Robin Hood nicht fehlen.

Geschickt hangelt sich Isadora am straff gespannten Seil zu einem Baumstamm. Dort ergreift sie den „Schatz“, ein kleines Säckchen, das sie zu ihrer Gruppe bringt. Isadora ist eine von fast 2500 Kindern, die in den letzten Wochen an den traditionellen Walderlebnisspielen des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (AELF) teilgenommen hat. Die Schüler aus 111 dritten Klassen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land erlebten auf einem Waldparcours die Heldenreise von Robin Hood.

Sechs Stationen liegen vor Isadora und ihrer Klasse 3a der Grundschule Surberg, als ihr Bus in der Laubau bei Ruhpolding ankommt. Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Katharina Stern und Forstpate Joachim Ries marschieren sie durch die Wälder auf den Spuren von Robin Hood. Joachim Ries ist ehrenamtlicher Waldpädagoge beim Bergwalderlebniszentrum, das für die Organisation der Walderlebnisspiele zuständig ist. Der Forstpate tritt als Freund der Sagengestalt auf und begleitet die Klasse auf ihrem Parcours. Nach jeder Station feilschen die Kinder mit ihm um Goldnuggets, die sie als Belohnung bei jeder Station erhalten und ganz zum Schluss voller Stolz Robin Hood übergeben.

Sechs Stationen im Wald

Mädchen mit Armbrust in der HandZoombild vorhanden

Isadora testet ihre Geschicklichkeit mit einer Armbrust.

Die Klassen lernen an sechs Stationen auf sehr unterschiedliche Art viele Dinge über den Wald. Gleichzeitig sind die Aufgaben so konzipiert, dass die Gemeinschaft und der Zusammenhalt in der Klasse gestärkt werden. So gibt es die „Magische Brücke“: Auf einem Brett müssen zwei Kinder aneinander vorbei balancieren, um das andere Ende zu erreichen. Bei der Station „Sherwood, Wald der Sinne“ erfühlen die Kinder mit geschlossenen Augen einen Gegenstand oder erkennen ihn an seinem Duft. Anders bei „der Jagd“: Hier können die Schüler ihre Geschicklichkeit im Umgang mit einer Armbrust testen.
Klassenlehrerin Katharina Stern, die zum ersten Mal an den Walderlebnisspielen teilnahm, ist begeistert. „Toll wie der Teamgeist der Klasse bei jeder Station gefordert wird, wie die Kinder zusammenhalten und sich gegenseitig anfeuern.“ Isadora aus Surberg wird den Tag als „super Erlebnis“ in Erinnerung behalten, „vor allem die Magische Brücke. Ich glaube, wir haben sehr viele Goldnuggets im Beutel. Robin Hood wird sich freuen.“ Forstpate Joachim Ries lächelt bei diesen Worten. „Das ist eine wirklich tolle Klasse. Sehr lebendig, diszipliniert, aber auch enorm sportlich.“

Geschichte der Walderlebnisspiele

Bereits seit fast 20 Jahren wird diese beliebte Waldpädagogik-Veranstaltung von der Bayerischen Forstverwaltung angeboten. Veranstaltungsorte des AELF Traunstein sind Bad Reichenhall, Ruhpolding-Laubau, Meggenthal bei Tittmoning und Seeon. Die Planung und Organisation der Spiele liegt in Händen des Bergwalderlebniszentrums Ruhpolding. Dessen Leiter Thomas Dankemeyer „erneuerte“ die früheren Waldjugendspiele vor vielen Jahren, „weil mir hier das Erlebnis gefehlt hat.“ Da Grundschüler Geschichten mögen, wählte er die Legende von Robin Hood aus, der sich für die gute Sache einsetzt. Jedes Jahr feilt Dankemeyer am Parcours der Walderlebnisspiele und nimmt Anregungen der Kollegen auf. Eingebunden auf verschiedenen Posten sind die Mitarbeiter aus dem kompletten Forstbereich, Kollegen aus der Landwirtschaft sowie externen Partnern, Nachbarämtern, Bayerische Staatsforsten und Pensionisten. „Damit erfüllen wir unseren waldpädagogischen Bildungsauftrag, nach dem alle dritten Klassen einmal mit einem Förster im Wald gewesen sein müssen. Die Motivation für das kommende Jahr sind die glücklichen Kinderaugen.“