Zustand der Waldverjüngung im Amtsbereich
Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung 2024
Die Bayerische Forstverwaltung erstellt alle drei Jahre für die rund 750 bayerischen Hegegemeinschaften Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung (kurz auch Vegetationsgutachten genannt).
In den Gutachten äußert sich die Forstbehörde zum Zustand der Waldverjüngung und ihrer Beeinflussung durch Schalenwildverbiss und Fegeschäden. Sie beurteilen die Verbisssituation der jungen Waldbäume in der nachwachsenden Waldgeneration durch Schalenwild und deren Einfluss auf die Entwicklung der unterschiedlichen Baumarten.
Allgemeine Informationen zu den Forstlichen Gutachten 2024
Auf den Seiten des Staatsministeriums finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Forstlichen Gutachten in Bayern.
Es werden Informationen zu folgenden Themen zur Verfügung gestellt: Hintergründe zu den Forstlichen Gutachten, Arbeitsanweisungen zur aktuellen Vegetationsaufnahme, Wissenswertes zu den Revierweisen Aussagen, Formulare für Beteiligte sowie die Ergebnisse der Erhebung von 2021.
Forstliche Gutachten 2024 im Amtsbereich
Download der Dokumente via OwnCloud
Veröffentlichung der Ergebnisse und Möglichkeit zur Stellungnahme für Hegegemeinschaften
Zugang zu den Inventurergebnissen der Forstlichen Gutachten 2024
In diesem Frühjahr fanden die Außenaufnahmen für die Forstlichen Gutachten 2024 statt. Die Inventurergebnisse für die Hegegemeinschaften werden den Beteiligten zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Über den Link zur Own-Cloud können Sie die Inventurergebnisse für Ihre Hegegemeinschaft herunterladen und innerhalb von 4 Wochen schriftlich Stellung nehmen. Das Passwort für Ihren Zugang erhalten Sie von den Zuständigen Ihres Amtes postalisch bzw. per E-Mail.
Untere Forstbehörde am AELF Traunstein führt Vegetationsaufnahmen in Waldhausen durch
Zoombild vorhanden
Die Jagdpächter und Jagdgenossen helfen tatkräftig bei der Vegetationsinventur mit.
© Sebastian Gröbner (Jäger in Waldhausen)
Am 19. März 2024 fand das Vegetationsgutachten zusammen mit Jagdgenossinnen und Jagdgenossen, sowie Jägern in Waldhausen statt. Dabei wurde der Zustand der Naturverjüngung statistisch erfasset. Alle Beteiligten haben sich gemeinsam konstruktiv über den Wald der Zukunft ausgetauscht.
„Miteinander im Wald über den Wald reden“ so begrüßte der für das Vegetationsgutachten zuständige Abteilungsleiter am AELF Traunstein Tassilo Heller alle Beteiligten. Seit Anfang März finden in den Wäldern der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land die Inventuraufnahmen für die Erstellung der hegegemeinschaftsweisen Forstlichen Gutachten statt. Die Försterinnen und Förster des AELF Traunstein untersuchen dazu an rund 700 Aufnahmepunkten den Zustand von Trieben und Knospen auf Verbissspuren von Schalenwild. Jagdgenossen, sowie Jägerinnen und Jäger sind herzlich eingeladen, sich aktiv ins Verfahren einzubringen und an den Außenaufnahmen teilzunehmen. So können sie sich direkt vor Ort ein Bild von der Verbisssituation verschaffen und in einen konstruktiven Austausch treten.
So auch die Beteiligten am 19. März in Waldhausen. Bei der Inventur in Waldhausen nahmen sechs (die) Jagdgenossen und Jäger an der Verjüngungsinventur teil. Es wurden junge Bäume auf Schalenwildverbiss begutachtet und statistisch erfasst. Zudem bot die Verjüngungsinventur eine schöne Gelegenheit sich konstruktiv über den Wald auszutauschen. Tassilo Heller betonte, dass der Dialog und die Zusammenarbeit aller Beteiligten in einer Jagdgenossenschaft nicht abreißen darf und lobte dabei die vertrauensvolle Kooperation in der Jagdgenossenschaft Waldhausen. Josef Freutsmiedl (Jagdpächter in Waldhausen und 1. Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Traunstein) unterstrich diese Feststellung: „Wir alle müssen weiterhin eng und auf Augenhöhe miteinander zusammenarbeiten und im offenen Meinungsaustausch bleiben.“ Josef Freutsmiedl hält einen konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten für notwendig. Bei Meinungsverschiedenheiten in den revierweisen Aussagen gibt es zum notwendigen Dialog vor Ort (im Wald) keine Alternative. Mit dem AELF Traunstein findet hierzu eine vorbildliche und konstruktive Zusammenarbeit statt, so die Aussage des 1. Vorsitzenden der BJV Kreisgruppe Traunstein.
Die Hegegemeinschaftsgutachten und vor allem die ergänzenden revierweisen Aussagen werden voraussichtlich im November 2024 fertiggestellt sein. Tassilo Heller erinnert nochmal daran, dass auch heuer wieder in allen 270 Jagdrevieren der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land ergänzenden revierweisen Aussagen gefertigt werden.
Forstliche Gutachten 2021 im Amtsbereich
Regionale Erhebung von Ergebnissen
Der Bereich Forsten des AELF Traunstein hat die Forstlichen Gutachten für die 4 Hegegemeinschaften mit 59 Jagdrevieren im Landkreis Berchtesgadener Land und für die 13 Hegegemeinschaften mit 208 Jagdrevieren im Landkreis Traunstein angefertigt.
650 Aufnahmepunkte wurde bei der Erhebung aufgenommen
Die Revierleiterinnen und Revierleiter erfassten von Februar bis Juni 2021 im Rahmen der statistischen Verbissinventur in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land insgesamt 650 Aufnahmepunkte. 40 Aufnahmepunkte innerhalb des Nationalparks Berchtesgaden wurden vom dortigen Personal bearbeitet. Dabei wurden mehr als 61.000 junge Bäumchen in insgesamt drei Höhenstufen nach festgelegten Parametern wie Baumart, Leittriebverbiss, Seitentriebverbiss sowie Schutzvorrichtungen (Einzelschutz und Flächenschutz) begutachtet und erfasst. Der letzte Inventurpunkt auf der Reiteralm konnte wegen der Schneelage erst Mitte Juni aufgenommen werden. Aufgrund der Pandemie konnte bei den Aufnahmen nur je ein Vertreter der Jagdgenossenschaften und der Jägerschaft teilnehmen. Die angebotenen Termine zur gemeinsamen Aufnahme im Wald wurden sowohl von den Waldeigentümern als auch von der Jägerschaft rege und konstruktiv wahrgenommen.
Ergänzende Revierweise Aussage
Neben der statistischen Auswertung wurden auch 2021 wieder zum fünften Mal in Folge (seit 2006) für jedes der 267 Jagdreviere eine „Ergänzende Revierweise Aussage“ erstellt. Diese revierweisen Aussagen haben sich mit ihren konkreten ortsbezogenen Informationen über den Wildeinfluss als wesentliche Entscheidungsgrundlage für die beteiligten Jagdgenossen und Jäger zur sachgerechten Abschussplanung sehr bewährt.
Sowohl die statistischen Ergebnisse der systematischen Verbissinventur, als auch die qualitative und quantitative Auswertung der Ergänzenden Revierweisen Aussagen lassen für die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land einen positiven Trend erkennen. Insgesamt konnte 2021 in rund 77 % aller Jagdreviere der Verbiss als „tragbar“ oder gar „günstig“ bewertet werden. Dies stellt eine erfreuliche Verbesserung um neun Prozentpunkte gegenüber dem letzten Forstlichen Gutachten im Jahr 2018 dar. Diese Leistung der Jägerschaft und der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer verdient Anerkennung! Gleichzeitig ist in 62 Jagdrevieren ein zu hoher Verbiss festgestellt worden, in 39 davon bereits mindestens seit sechs Jahren. In 14 Revieren ist es sogar seit (mindestens) 2006 nie gelungen, einen waldverträglichen Wildbestand herzustellen, der das Aufwachsen eines gesunden Mischwaldes ohne aufwändige Schutzmaßnahmen zugelassen hätte!
Weiterhin an einem Strang ziehen!
Obwohl die Erstellung der Forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung inklusive der revierweisen Aussagen für die Kolleginnen und Kollegen im Bereich Forsten einen enormen Zusatzaufwand bedeutet, lohnt sich dieser über die Jahre. Denn die neutrale Begutachtung des Wildeinflusses auf die Waldverjüngung hat zur Versachlichung der Wald-Wild-Diskussion, zu sachgerechteren Abschussplänen und nicht zuletzt zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit der örtlich Beteiligten geführt. Dazu tragen auch die zahlreichen Waldbegänge bei, bei denen unsere Forstrevierleiter den Waldbesitzern und Jagdverantwortlichen die revierweisen Aussagen an konkreten Beispielen eingehend erläutern. Und schließlich steigen damit auch die Chancen, mehr zukunftsfähige Mischwälder aufzubauen, die dem Klimawandel besser trotzen können.
In knapp der Hälfte der 59 Jagdreviere im Landkreis Berchtesgaden Land konnten die Förster den Wildverbiss als „tragbar“ bewerten, in 22 Prozent sogar als „günstig“. Damit hat der Anteil der Reviere, in denen junge Mischwälder im Wesentlichen ohne aufwändigen Schutz aufwachsen können, gegenüber den letzten Gutachten vor drei Jahren gut vier Prozentpunkte auf knapp 68 Prozent zugenommen. Der von 2009 bis 2018 zu verzeichnende negative Trend konnte damit gestoppt und leicht umgekehrt werden. In den südlichen Gebirgsrevieren besteht allerdings noch großer Handlungsbedarf. In den „Gebirgs-Hegegemeinschaften“ „Berchtesgadener Täler“ und „Saalach- und Stoißerachental“ weisen 19 der insgesamt 35 Reviere eine zu hohe Verbissbelastung auf.
In zwei Drittel der 208 Jagdreviere im Landkreis Traunstein konnten die Förster den Wildverbiss als „tragbar“ bewerten, in mehr als 11 Prozent sogar als „günstig“. Damit hat der Anteil der Reviere, in denen junge Mischwälder im Wesentlichen ohne aufwändigen Schutz aufwachsen können, gegenüber den letzten Gutachten vor drei Jahren deutlich um zehn Prozentpunkte auf knapp 80 Prozent zugenommen. In etwa 20 % der Jagdreviere (43 Reviere) im Landkreis Traunstein ist die Verbissbelastung noch zu hoch, in 13 davon bereits durchgehend seit mindestens neun Jahren hintereinander. Eine Änderung dieser unbefriedigenden Situation ist angesichts des Klimawandels und der damit einhergehenden Waldumbaudringlichkeit zwingend erforderlich.
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 145 - Traunstein 2,1 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 146 - Trauntal 2,0 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 147 - Oberes Alztal 2,1 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 148 - Seeoner Seen 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 149 - Schnaitsee 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 150 - Unteres Alztal 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 151 - Palling 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 152 - Salzach Nord 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 153 - Salzach Süd 2,1 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 154 - Waginger See 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 155 - Oberes Achental 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 156 - Traunberge 2,2 MB
- Forstliches Gutachten 2021 - Hegegemeinschaft 157 - Unteres Achental 2,3 MB
Weitere Informationen zu den Forstlichen Gutachten